WDR-Intendant Tom Buhrow zum Tod von Peter Rüchel: „Er hat etwas Neues, Aufregendes, bis heute Einzigartiges geschaffen“

Zum Tod von Peter Rüchel WDR Rockpalast

Auch NRW hat eine „Kult-Person“ verloren – Peter Rüchel. Ich bin mit dem Rockpalast groß geworden. Was waren das für Nachtschichten. Es war eine tolle Zeit. Nachfolgend der Pressetext des WDR:

WDR-Intendant Tom Buhrow: „Der Tod von Peter Rüchel erfüllt uns mit Trauer. Mit dem Rockpalast haben er und Regisseur Christian Wagner vor mehr als 40 Jahren etwas Neues, Aufregendes und Einzigartiges geschaffen. Jeder, der sich für Rock-Musik interessiert, kennt den Rockpalast. Viele sind mit ihm aufgewachsen, viele schauen ihn auch heute noch. Dass sein Werk weiterleben, um nicht zu sagen weiterrocken und seine Gültigkeit behalten wird, ist ein tröstlicher Gedanke.“

Geboren wurde Peter Rüchel am 9. März 1937 in Berlin. Nach Stationen beim Sender Freies Berlin und beim ZDF kam er 1974 zum WDR und wurde Leiter des WDR-Jugendprogramms. Anfang 1976 startete der WDR ein wöchentliches, halbstündiges Jugendprogramm, in dem einmal im Monat unter dem Namen „Rockpalast“ auch Live-Musik gab. Die erste reguläre Rocknacht – unter anderem mit Rory Gallagher und Little Feat – fand in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli 1977 statt und wurde als sechsstündige Eurovision live übertragen. Auftritte wie die von The Who, The Police, Patti Smith oder Mother‘s Finest gehören zu den Meilensteinen im „Rockpalast“. Gleichzeitig bedeuteten sie für viele Künstler den Durchbruch in Europa. Zu den großen Verdiensten Peter Rüchels gehörte es, nicht nur etablierten Größen, sondern auch kommenden Weltstars ein Forum gegeben zu haben, so etwa U2 im Jahr 1981 und R.E.M. vier Jahre später.

2003 ging Peter Rüchel in Rente, blieb dem Rockpalast, der im Juli 2017 sein 40. Jubiläum feierte, aber verbunden – als Berater und Editor der Rockpalast-DVD-Reihe.

© WDR 20.02.2019