Schlösser und Burgen im Blick – touristische Erlebbarkeit wird gestärkt

Borken - Schlösser und Burgen im Blick

Infotafeln, Fotorahmen, Fahrradbügel: Rund 100 neue Ausstattungselemente entlang der „100-Schlösser-Route“ im Kreis Borken

Der einen oder dem anderen ist es schon im vergangenen Jahr aufgefallen: Nach und nach tauchen im Kreis Borken neue Elemente „in der Landschaft“ auf, deren Ursprung bislang noch weitgehend im Dunklen lag: Holzrahmen, durch die das Wasserschloss Raesfeld, die Jugendburg Gemen und die Landesburg Nienborg fotografisch besonders in Szene gesetzt werden können sowie sieben neue Tisch-Bank-Kombinationen als Rastmöglichkeiten an der „100-Schlösser-Route“ waren es im Sommer 2022. Dann leuchteten im Spätherbst auf einmal drei neue Münsterland-Markenbänke auf – am Aa-Deich an der Brüggenhütte in Isselburg, in Legden-Asbeck und in Vreden am Radweg hinter dem kult Westmünsterland. Bereits in den Jahren 2019 bis 2021 waren einzelne Streckenabschnitte der überregional bekannten und beliebten Themenroute in zehn kreisangehörigen Kommunen mit neuen Wegedecken aufgewertet worden.

Und nun tut sich schon wieder etwas: Aktuell werden an 40 Standorten im ganzen Kreis Borken Infotafeln aufgebaut. Sie enthalten Informationen zur Radregion, zu touristischen Attraktionen in der Umgebung und zu den einzelnen Schlössern und Burgen. Damit ergibt sich auch schon ein Hinweis auf den Hintergrund, der die unterschiedlichen Attraktionen thematisch miteinander verbindet: das Projekt „Schlösser und Burgenregion Münsterland“.

Dieses wird aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und ist – mit münsterlandweit etwa zehn Millionen Euro Gesamtkosten und rund 50 Einzelanträgen – eines der größten touristischen Vorhaben, die die Region je gemeinsam angestoßen hat. „Insgesamt ist es eine ‚Herkulesaufgabe‘ mit unzähligen Koordinierungs- und Abstimmungsschritten“, sagt Daniela Glimm, zuständige Mitarbeiterin in der Fachabteilung Kreisentwicklung des Kreises Borken. Der Aufwand lohne sich aber. „Mit den neuen Ausstattungselementen erhöhen wir die Erlebnisqualität an unseren Schlössern und Burgen und stärken den Tourismus im Kreis Borken“, freut sich Landrat Dr. Kai Zwicker. „Denn wer ein Schloss besucht, möchte oft auch etwas über die Geschichte der Anlage erfahren, eine kleine Pause machen oder die Umgebung entdecken. Wichtig ist eine entsprechende Infrastruktur, die dem Gast entgegenkommt und das Schlosserlebnis besonders macht. Das zahlt auch auf unsere gemeinsame Regionalmarke mit dem Claim ‚MÜNSTERLAND. DAS GUTE LEBEN.‘ ein.“

Das Projekt wurde durch den Münsterland e.V. und die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie die Stadt Münster im Rahmen der Regionale 2016 initiiert und wird noch bis Juni 2023 umgesetzt. Dabei sind die sichtbaren Infrastruktur- und Ausstattungselemente, die noch bis zum Projektende weiter ergänzt werden, nur ein kleiner Teil der umfangreichen Projektmaßnahmen, die das Erleben der Schlösser und Burgen steigern sollen.

Touristische Wertschöpfungspotenziale sollen unter anderem durch eine vom Münsterland e.V. koordinierte touristische Qualifizierung und Vernetzung der Schlösser und Burgen sowie von Betrieben aus Gastgewerbe, Beherbergung, Handwerk und Handel, Dienstleistern, Kultur- und Freizeiteinrichtungen ausgeschöpft werden. So soll das touristische Angebot im Zusammenhang mit den Schlössern und Burgen der Region erweitert werden. Damit dieses Vorhaben auch zielgruppengerecht entwickelt und vermittelt werden kann, umfasst das Gesamtprojekt ebenfalls umfangreiche Marktforschungs- und Marketingbausteine, die auch über den Münsterland e.V. umgesetzt werden.

Noch in der Phase der Fertigstellung befindet sich aktuell die neu entwickelte Schlösser- und Burgen-App, in der alle touristischen und spezifischen Informationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten sowie zu Angeboten in der Umgebung abrufbar sein werden. Aus diesem Grund sind die QR-Codes auf den Tafeln noch nicht aktiv und leiten zunächst auf die neuen Internetseiten der einzelnen Häuser unter www.muensterland.com/schloesserundburgen um. Besondere Erlebnisse versprechen die „Hörreisen“, Videoclips und Augmented Reality (AR)-Inhalte (digitale Elemente in realer Welt eingefügt) an einigen Schlössern und Burgen, die ebenfalls über die App abrufbar sein werden.

Zum Hintergrund:
Das Münsterland gehört zu den renommiertesten Radreiseregionen Deutschlands. Dabei wird das Radfahren insbesondere in touristischer Hinsicht eng mit dem Thema Schlösser und Burgen verknüpft. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des Projektes, nachhaltige Impulse für die Aufwertung des radtouristischen Angebotes des Münsterlandes zu geben.

Die überregional bekannte „100-Schlösser-Route“ ist dabei Bezugspunkt und thematische Klammer: Entlang der Route sollen geförderte Vorhaben in den Bereichen Infrastruktur, Barrierefreiheit, Inszenierungen, Digitalisierung, Marktforschung, Marketing, Vertrieb, Mobilität, Vernetzung, Qualifizierung, Qualitätskontrolle und Service entwickelt und umgesetzt werden. Mit diesen Vorhaben soll die „100-Schlösser-Route“ als touristisches Premiumprodukt der Region ganzheitlich weiterentwickelt und noch interessanter für Besucherinnen und Besucher werden. Seinen Ursprung hat das Projekt bereits in der Regionale 2016, aus der der Masterplan „Schlösser und Burgen im Münsterland – Stärkung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)“ hervorging, der nun sukzessive umgesetzt wird.

Als einer der ersten Schritte im Projekt „Schlösser- und Burgenregion Münsterland“ wurde eine neue Kategorisierung eingeführt, die sich auf die Art und das Maß des touristischen Erlebens der Anwesen bezieht. Weiterführende Informationen sind im Internet unter https://www.muensterland.com/tourismus/themen/erlebnis-region-muensterland/burgen-und-schloesser-im-muensterland/ zu finden.

Die einzelnen Kategorien sind:

  • Gelb = „Die Highlights“ – mit besonders starker, umfassender touristischer Ausrichtung
  • Orange = „Die Sehenswerten“ – mit einem breiten Angebot für Gäste
  • Grün = „Die Naturverbundenen“ – in besonders schöner Lage
  • Blau = „Die Privaten“ – hier wird besonders darauf geachtet, dass die Privatsphäre der Bewohnerinnen und Bewohnern gewahrt bleibt

Im Kreis Borken sind folgende Anwesen in das Projekt eingebunden:

  • Ahaus: Schloss Ahaus (orange)
  • Bocholt: Schloss Diepenbrock (orange), Haus Efing (blau) und Haus Woord (blau)
  • Borken: Haus Döring (blau), Haus Egelrading (blau), Jugendburg Gemen (grün), Haus Pröbsting (grün)
  • Heek: Haus Horst (blau) und Landesburg Nienborg (grün)
  • Isselburg: Wasserburg Anholt (gelb)
  • Legden: Haus Engelborg (blau), Haus von Hülst (blau) und Stift Asbeck (orange)
  • Raesfeld: Wasserschloss Raesfeld (orange)
  • Rhede: Haus Rhede (blau)
  • Südlohn: Burgturm Oeding (orange) und Haus Loh (blau)
  • Velen: Burg Ramsdorf (orange), Haus Röllinghoff (blau) und Schloss Velen (grün)
  • Vreden: Burg Vreden (blau)

Bis auf wenige Ausnahmen an einzelnen privaten Häusern wird dort künftig eine Sehenswürdigkeitentafel Informationen zum jeweiligen Anwesen und seiner Geschichte vermitteln. Für alle beteiligten Schlösser und Burgen lassen sich Informationen über die Internetseite www.muensterland.com/schloesserundburgen oder die Schlösser- und Burgen-App (in Entwicklung) abrufen.

Rastgelegenheiten, wie zum Beispiel Tisch-Bank-Kombis, Wellenliegen und Sitzbänke, aber auch Fahrrad-Anlehnbügel, Fahrrad-Reparaturstationen und einzelne weitere Elemente komplettieren die bestehenden Angebote für Gäste vor Ort.

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