Ausstellung vom 1. August 2025 bis 11. Januar 2026 in der Bundeskunsthalle Bonn.

Wim Wenders: Die Kunst des Sehens, Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn - Foto: Helmut Sonnenhol

Anlässlich seines 80. Geburtstages (14. August) widmet die Bundeskunsthalle dem Filmemacher und Künstler Wim Wenders eine immersive und bildmächtige Ausstellung.

Filme von Wim Wenders

Der international gefeierte Filmemacher und Künstler wurde mit Filmen wie DIE ANGST DES TORMANNS BEIM ELFMETER (1972) und FALSCHE BEWEGUNG (1975) nach Vorlagen von Peter Handke oder ALICE IN DEN STÄDTEN (1973/1974) sowie DER AMERIKANISCHE FREUND (1977) nach einem Roman von Patricia Highsmith bekannt. Weitere filmische Meilensteine waren PARIS, TEXAS, der 1984 in Cannes die Goldene Palme erhielt, und DER HIMMEL ÜBER BERLIN (1987). Für BUENA VISTA SOCIAL CLUB (1999) erhielt er eine Oscar-Nominierung und den Europäischen Filmpreis. 2024 wurde PERFECT DAYS (2023) für einen Oscar nominiert und als bester Film im asiatisch-pazifischen Raum gefeiert. Wim Wenders ist auch für sensible dokumentarische Filme über Künstler*innen geschätzt, etwa PINA (2011) und ANSELM – DAS RAUSCHEN DER ZEIT (2023) – in 3D-Technik. Ein eigens eingerichtetes kleines 3D-Kino innerhalb der Ausstellung widmet sich dieser besonderen Filmästhetik.

Filmplakate Wim Wenders - Foto: Helmut Sonnenhol

Wim Wenders versteht sich als „Reisender und dann erst als Regisseur oder Photograph“, somit könnte das Akronym W.I.M. auch für „Wenders in Motion“ stehen. In diesem Sinne stellt die bildgewaltige Ausstellung das künstlerische, visuelle Gesamtwerk vor: Neben dem Bewegtbild in umfangreichen Filmkompilationen zählen dazu seine großformatigen Farbfotografien, kleinere s/w Fotoarbeiten, Polaroids, Collagen und Zeichnungen aus den verschiedensten Jahren. Biografische und archivalische Dokumente (Produktionsunterlagen, Drehbücher oder Briefe) sowie Behind-the-Scenes-Fotomaterial in einem eigenen Archivbereich innerhalb der Ausstellung betten das Werk in den zeitlichen Kontext ein und lassen die Besucher*innen in die Schaffenswelt von Wim Wenders eintauchen. Seine langjährige Tätigkeit als Autor und Kritiker ist ebenfalls Teil seines Schaffens und wird in der Ausstellung gewürdigt, wie auch seine große Leidenschaft für und seine Kenntnis von Musik.

Wim Wenders, Bundeskunsthalle Bonn - Foto: Helmut Sonnenhol

Einzelne Ausstellungsbereiche widmen sich verschiedenen Themen wie der Filmbildung, dem Reisen, der Literatur oder der großen Anziehungskraft Japans. Auch Wenders’ Inspirationen aus der bildenden Kunst werden exemplarisch vorgestellt, um seine Referenzen und „Vor-Bilder“, seine Bildung durch die „Schule des Sehens“ offenzulegen. Sie lassen erkennen, dass Wenders den Film als „Fortführung der Malerei mit anderen Mitteln“ versteht. Dies und seine Begeisterung für innovative Techniken und eine besondere Filmästhetik lassen sich in dem kleinen 3D-Kino innerhalb der Ausstellung erleben, wo u.a. mit einem Film die Bildsprache des amerikanischen Malers Edward Hopper zitiert wird.


ARTE - Filmportrait Wim Wenders

ARTE-Schwerpunkt Wim Wenders

Hier noch eine Programmempfehlung:


Begleitend zur Ausstellung entstand das Filmporträt „Wim Wenders – Der ewig Suchende” (ARTE/ZDF 2025, 52 Min.) von Marcel Wehn. Der Film – TV-Ausstrahlung am Montag, 18. August um 22:35, online auf arte.tv ab 11. August – geht der Frage nach, wie die Biografie von Wim Wenders, seine Leidenschaft fürs Reisen und seine Begeisterung für verschiedene Kunstformen – von Fotografie über Tanz bis Musik – mit seinem filmischen Werk zusammenhängen.

Alle im TV ausgestrahlten Programme sind online auf arte.tv zu sehen und zusätzlich drei weitere Filme: „Der Himmel über Berlin“ (1987), „Buena Vista Social Club“ (1999) und „Der amerikanische Freund“ (1977).

Schwerpunkt ab 2. August 2025 unter arte.tv/wenders


Paris, Texas, Wim Wenders - Foto: Helmut Sonnenhol

Highlights der Ausstellung

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die von Wim Wenders eigens für Bonn konzipierte immersive kinematografische Rauminstallation, die sein Bildverständnis eindrücklich offenlegt: Mit neuester digitaler Bild- und Soundtechnik lässt sie die Besucher*innen in die Bildwelt und das filmische Werk von Wenders eintauchen. Auf vier zirka acht Meter hohen Wänden werden in einem eigenen Raum in teilweise schneller Bildabfolge verschiedene Filmausschnitte von großer Farbintensität im Wechsel mit Schwarzweißbildern gezeigt, zu denen Wenders darüber hinaus die Musik kuratiert hat.

Ein weiteres Highlight ist ein Audiowalk, eine „Oral History“: Wim Wenders selbst führt akustisch durch die Ausstellung und erzählt an den verschiedenen Stationen Hinter-grundgeschichten zu seinen visuellen Erzählungen.

Die Ausstellung bietet eine Reise durch Wim Wenders’ Bildwelten und seine Ästhetik an und damit eine Erkundung seines kreativen Geistes und seiner gestalterischen Vision: Die „Kunst des Sehens“, die „aus dem Akt des Sehens einen Akt des Zeigens macht, so dass andere das sehen, was man selbst gesehen hat.“

Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle, Bonn, in Zusammenarbeit mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main, der Wim Wenders Stiftung, Düsseldorf, der Wenders Images, Berlin, und mit freundlicher Unterstützung von Road Movies, Berlin.

Die Bundeskunsthalle dankt MUBI für die Unterstützung der immersiven Installation.

Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main zeigt vom 10. März bis 18. Oktober 2026 eine Ausstellung, die mit einem anderen kuratorischen Konzept und einer veränderten Schwerpunktsetzung präsentiert wird.


Die Fotogalerie zur Ausstellung W.I.M. – Wim Wenders: Die Kunst des Sehens:

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Weitere Informationen zu Öffnungszeiten, Führungen etc. finden Sie hier: www.bundeskunsthalle.de.