Sammlungsinterventionen vom 5. September 2025 bis 5. Juli 2026 anlässlich des Geburtstagswochenendes 20 Jahre Max Ernst Museum Brühl des LVR

Max Ernst Museum Brühl des LVR, Marion Verboom und Christoph Westermeier - Foto: Helmut Sonnenhol
v.l.n.r.: Direktorin Madeleine Frey, Marion Verboom, Christoph Westermeier

Einst ging der Künstler Max Ernst im „Brühler Pavillon“ tanzen. Heute befindet sich indem ehemaligen Ausflugslokal entlang der ersten Eisenbahnstrecke zwischen Köln und Bonn das Max Ernst Museum Brühl des LVR. Es wurde am 4. September 2005 eröffnet und widmet sich seither zentral dem Leben und Werk des in Brühl geborenen, international bekannten Künstlers Max Ernst (1891 – 1976). Sein bewegtes Leben, das von beiden Weltkriegen geprägt wurde, führte ihn von Brühl über Köln nach Paris, dann ins Exil über New York und Arizona (USA) schließlich wieder zurück nach Europa.

Regelmäßig präsentiert das Museum des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) Wechselausstellungen von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart. Mehr als eine Million Menschen besuchten bislang über 60 Ausstellungen, die teilweise in internationalen Kooperationen entstanden sind, darunter u. a. Neo Rauch, Niki de Saint Phalle, Tim Burton, M.C. Escher, Joan Mirö, Joana Vasconcelos, Moebius, Nevin Aladag, Alberto Giacometti.

Im Rahmen des 20. Geburtstags des Museums trifft aktuelle Kunst auf Max Ernst: Marion Verboom und Christoph Westermeier eröffnen im Kontext der Museumssammlung neue Blickwinkel auf den Surrealismus. Marion Verboom (*1983 in Nantes, lebt und arbeitet in Paris) präsentiert eigens für das Max Ernst Museum Brühl des LVR entwickelte Skulpturen, die tradierte Auffassungen von Skulptur und Materialität infrage stellen. Ihre surreal anmutenden Objekte erinnern an die Assemblagen von Max Ernst und entfalten dabei einen spielerischen Dialog mit seinem Werk.

Biografie Marion Verboom


Marion Verboom wurde 1983 in Nantes geboren. Sie studierte an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris, wo sie derzeit lebt und arbeitet. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen zählen La Verriere, Fondation d’entreprise Hermes, Brüssel, Le Carre, Centre d’art contemporain, Chäteau-Gontier, La Vitrine, FRAC Ile-de-France, Paris, Museum der Abbaye de Sainte-Croix, Les Sables. An Gruppenausstellungen war sie beteiligt, unter anderem in der Ömer Koc Collection, Istanbul, Abdülmecid Efendi Köskü, Istanbul, MassArt Museum, Boston, MO.CO. Panace&e, Montpellier, MAC VAL, Vitry-sur-Seine, Calouste Gulbenkian Foundation, Lissabon, Fondation Cartier, Paris und im Kunstmuseum Gelsenkirchen. Ihre Werke befinden sich in mehreren öffentlichen Sammlungen, darunter Fonds national d’art contemporain, Fonds municipal d’art contemporain de la Ville de Paris, FRAC Bretagne, Centro de Arte Dos de Mayo, Madrid.

Max Ernst Museum Brühl des LVR, Marion Verboom - Foto: Helmut Sonnenhol

Christoph Westermeier (*1984 in Köln, lebt und arbeitet in Düsseldorf) setzt sich in seinen Collagen und Druckgrafiken künstlerisch-forschend mit Max Ernst, dem Surrealismus sowie den Verflechtungen mit Kolonialismus auseinander. Ausgehend von Leben und Werk Max Ernsts – insbesondere den D-Paintings -, rückt er Fragen nach kultureller Aneignung und fremder Autor*innenschaft ins Zentrum seiner künstlerischen Reflexion.

Biografie Christoph Westermeier


Christoph Westermeier wurde 1984 in Köln geboren. Er studierte von 2004 bis 2010 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Thomas Ruff, Christopher Williams und Rita McBride sowie von 2011 bis 2013 bei De Ateliers in Amsterdam. Christoph Westermeier lebt und arbeitet in Düsseldorf. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, und war Stipendiat in Istanbul, Moskau und Brüssel. Westermeier arbeitet mit Fotografie und Rauminstallationen, die er zu neuen Narrationen verknüpft. Archivmaterial und die Frage nach der Provenienz einzelner Objekte nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Sein Werk bewegt sich zwischen unterschiedlichen Medien und verbindet Fotografie mit Performance, Raum und neuen Technologien. Er präsentierte seine Arbeiten in Institutionen wie dem Museum für Gegenwartskunst Siegen, Kunstverein Münster, Coalmine Winterthur, SMBA Amsterdam, Kunsthalle Düsseldorf, Julia Stoschek Collection und dem Museum Morsbroich.

Max Ernst Museum Brühl des LVR, Christoph Westermeier - Foto: Helmut Sonnenhol
Max Ernst Museum Brühl des LVR, Marion Verboom und Patrick Blümel - Foto: Helmut Sonnenhol
Marion Verboom (links) und Kurator Patrick Blümel (rechts)

Veranstaltungstipps:

Donnerstag, 4.9.2025 1 19 Uhr: Große Eröffnung im Dorothea-Tanning-Saal

Marion Verboom – Loplop und Christoph Westermeier – Sedona Vogel

Am Donnerstag feiert das Max Ernst Museum mit der Eröffnung von zwei Interventionen in der Sammlungspräsentation seinen runden Geburtstag und lädt öffentlich dazu ein.

Samstag, 6.9.2025 117 Uhr: Lecture-Performance Der Appropriator

Der Künstler Christoph Westermeier betrachtet in einer Lecture-Performance Max Ernst unter postkolonialen Gesichtspunkten.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, es wird um Anmeldung über die Website gebeten: www.maxernstmuseum.lvr.de

Museumsfest

20 Jahre Max Ernst Museum Brühl des LVR feiern wir mit einem großen Museumsfest von Donnerstag, 4.9. bis Sonntag, 7.9.2025. Ein facettenreiches Programm lädt dazu ein, alle Bereiche des Museums kennenzulernen und aktiv mitzumachen: Donnerstag, 4.9.: Eröffnungen, Freitag, 5.9.: Kunstgespräche & Kino, Samstag, 6.9.: Diskurs & Disco und Sonntag, 7.9.: Family & Friends.

Weitere Informationen und das komplette Programm zum Geburtstagswochenende finden Sie auf der Museumswebsite: www.maxernstmuseum.lvr.de