Mit einem Festakt, der Premiere des neuen 360-Grad-Films und der Eröffnung der Fotografie-Ausstellung „Raum für Zukunft“ haben am Mittwochabend (29. Juni) auf dem Welterbe Zollverein die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der Route Industriekultur begonnen. Genau vor einem Vierteljahrhundert ist das industriekulturelle Netzwerk in der Trägerschaft des Regionalverbandes Ruhr (RVR) an gleicher Stelle eröffnet worden. Zu den Gratulanten zählten Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender Stiftung Zollverein, Festredner Prof. Claus Leggewie und Prof. Meinrad Maria Grewenig, Präsident des Netzwerks der europäischen Route Industriekultur (ERIH).
Regionaldirektor Garrelt Duin sagt anlässlich des Jubiläums: „Die Route Industriekultur ist nach 25 Jahren fest in der DNA des Ruhrgebiets verankert. Sie verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Als touristisches Aushängeschild lockt sie Jahr für Jahr Millionen Besuchende an. Zudem ist sie Ausdruck der kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen des Ruhrgebietes. Alle Beteiligten in diesem großartigen Netzwerk können stolz sein auf diese Erfolgsgeschichte. Dies wollen wir gemeinsam mit den Menschen in unserer Region und Gästen aus dem In- und Ausland feiern – alles Gute, Route.“
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, betont: „Eine Fahrt zu den kulturellen Schätzen des Ruhrgebiets führt über die Route der Industriekultur. Wo früher Steinkohle gefördert und bis heute Stahl gegossen wird, entdecken jährlich Millionen Besucher die industrielle und kulturelle Vielfalt des Ruhrgebiets. Die bedeutenden Ankerpunkte entlang der 400 km langen Route zeugen nicht nur von beispielloser Industriegeschichte. Entstanden sind Naturerlebnisorte und pulsierende Orte der Kultur, der Wissenschaft und der Wirtschaft, wo Geschichte lebendig wird. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen trägt seit 2017 bis 2026 mit insgesamt 56 Millionen Euro zur Erhaltung bedeutender Ankerpunkte der Route Industriekultur bei. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und auf die nächsten 25 Jahre.“
„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir das Interesse der jungen Generation für Industriekultur weiterhin wecken und erhalten“, sagt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein. „Wer sich heute nicht interessiert, wird uns morgen nicht besuchen. Nur durch die Begeisterung und das Engagement der jungen Menschen können die Route Industriekultur und das UNESCO-Welterbe Zollverein in Zukunft lebendig und relevant bleiben.“
Der Festakt zum 25. Geburtstag der Route Industriekultur mit mehr als 500 Gästen war zugleich der Auftakt zu einem verlängerten Jubiläumswochenende, das bis zum 2. Juni dauert: Ein Familientag am 30. Mai lädt kleine und große Gäste ein, Zollverein als bunten Ort zu erleben und sich kreativ auszutoben. Am 31. Mai wird das Jubiläum mit einer Party bei freiem Eintritt im Erich Brost-Pavillon mit elektronischen Beats und einem atemberaubenden Ausblick gefeiert. Ganz im Zeichen des Jubiläums steht auch die ExtraSchicht, die ihren angestammten Platz Ende Juni ausnahmsweise verlässt und den 1. Juni zur langen Nacht der Industriekultur macht. Das Jubiläumswochenende klingt zum Welterbetag mit einer Podiumsdiskussion aus, die die Zukunft der Industriekultur in den Blick nimmt. Außerdem haben Besuchende an allen vier Tagen freien Eintritt in Ruhr Museum und Portal der Industriekultur auf Zollverein, wo unter anderem der neue 360-Grad-Film über die Metropole Ruhr und die Fotografie-Ausstellung „Raum für Zukunft“ zur Industriekultur gezeigt werden.
Ankerpunkte sind die Local Heroes der nächsten Monate
Nach dem Eröffnungswochenende kommt das Jubiläum in alle Ecken des Ruhrgebietes: Denn ab Juni stehen die 27 Ankerpunkte jeweils eine Woche lang als „Local Heroe“ im Zentrum des Jubiläums. Die Ankerpunkte empfangen Besuchende während dieser Woche mit Sonderführungen, Erlebnisspaziergängen, Workshops, Picknicks und viele weiteren Aktionen. Den Auftakt machen im Juni die Ankerpunkte in Unna (Lindenbrauerei), Herten (Zeche Ewald), Bochum (Jahrhunderthalle) und Hamm (Maxipark).
Der Fahrradsommer der Industriekultur kehrt im Jubiläumsjahr ebenfalls zurück. Am 9. Juni dreht sich an der Jahrhunderthalle Bochum alles um die Themen Fahrrad und Industriekultur. In einem abwechslungsreichen Bühnen- und Rahmenprogramm werden die neuesten Trends und schönsten Routen im Ruhrgebiet vorgestellt – plus Breakdance und BMX Freestyler. Weitere Programmpunkte im Jubiläumsjahr sind geführte Bus- und Fahrradtouren und die Reihe „Industrie-Film Ruhr“, die am 23. September ein Best-of in der Villa Hügel in Essen zeigt.
Beendet wird das Programmjahr mit einem Symposium in der Kokerei Hansa Dortmund und dem Blick nach vorne. Internationale Expertinnen und Experten diskutieren auf Einladung von RVR, Baukultur Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur Zukunftsfragen der industriekulturellen Flächenentwicklung.
Weitere Informationen zum kompletten Jahresprogramm der Route Industriekultur unter: www.route-industriekultur.ruhr
Die Route Industriekultur entstand aus der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park. Sie verbindet seit 1999 das industrielle Erbe des Ruhrgebiets auf einem Straßenrundkurs von 400 Kilometern. Alternativ lässt sich die Route auf einem 300 Kilometer langen Rundkurs per Rad erleben. Das Kerngerüst bilden 27 herausragende Denkmäler, die sogenannten Ankerpunkte. Dazu zählen u. a. die fünf Großstandorte Landschaftspark Duisburg-Nord, Gasometer Oberhausen, UNESCO Welterbe Zollverein in Essen, Jahrhunderthalle Bochum sowie Kokerei Hansa in Dortmund. Die Ankerpunkte sind wahre Besuchermagnete: Rund 115 Millionen Menschen besuchten sie in den vergangenen 25 Jahren.
Weitere Sehenswürdigkeiten der Route sind 17 Panoramen der industriellen Kulturlandschaft und 13 herausragende Arbeitersiedlungen aus unterschiedlichen Epochen. 32 Themenrouten mit hunderten industriekulturellen Orten ergänzen das Angebot. Der RVR organisiert das Netzwerk von Beginn an, die Ruhr Tourismus GmbH (RTG) kümmert sich um die Vermarktung.