Ausstellung vom 10. Mai bis 19. Oktober 2025 im Historischen Rathaus in Höxter.

Schlacht am Brunsberg
Plakat am Ortseingang von Höxter

Bevor die Ausstellung „Schlacht am Brunsberg“ am 10. Mai 2025 für das Publikum geöffnet wird, wurde am 7. Mai der Presse vorab präsentiert, was hier zu sehen ist.

Historisches Rathaus Höxter - Ausstellung
v.r.n.l.: Dr. Georg Eggenstein (EggensteinEXPO Dortmund), Michael Koch (Stadtarchivar), Ralf Mahytka (Stadtarchäologe), Madita Alberding (Geschäftsführerin Huxarium Gartenpark Höxter gGmbH), Fernando Norpoth (Nusec XR), Matthias Linnemann (VR-Entwickler bei Nusec XR)

Neben Originalfundstücken, gibt es auch viel zum Anfassen. Geschichte wird als buchstäblich greifbar, hier erfahren Sie , wie sich das Leben vor 1250 Jahren angefühlt hat.


Wir begeben uns zurück in das Jahr 775, vor 1250 Jahren, als der Begriff Westfalen erstmalig verwendet worden ist. Und das passiert auf ganz unterschiedlicher Weise. Zum einen sieht man archäologische Originalfunde, zum zweiten sieht man Rekonstruktionen, absolut authentische Nachbildungen. Als Beispiel eine Perlenkette aus dem 8. Jahrhundert aus Bergkamen. Links sieht man die Nachbildung, rechts das Original (wird in der Ausstellung erstmalig präsentiert).

Perlenkette aus dem 8. Jahrhundert
Dr. Georg Eggenstein (EggensteinEXPO Dortmund)

Ein spannender Teil der Ausstellung, dass es zwei digitale Erlebnisstationen gibt. Mit Virtual-Virtual-Reality-Brillen kann man sich in diese Zeit begeben. Zwei Szenen sind durch „die Brille“ zu sehen: Einmal die Schlacht am Brunsberg im Jahr 775 und als zweitens eine Szene, wie die fränkischen Eroberer mit Sachsen über Bestattungsriten sprechen. Kurze Erklärung zu den Bestattungsriten: die christlichen Franken beerdigten ihre Toten in Särgen und verboten den Sachsen, ihre Verstorbenen weiterhin zu verbrennen.

Virtual Reality
Virtual Reality in der Ausstellung „Schlacht am Brunsberg“

Ein besonderes Originalfundstück gehört auch zum Thema Bestattung.

Fingerring Grabbeilage


Man sieht hier einen Fingerring (Grabbeilage) aus dem frühen Mittelalter aus dem 8. Jahrhundert. Gefunden wurde der Ring in Lünen. In diesen Ring ist ein Kreuz rein graviert worden. Es war eine heidnische Bestattung mit einem christlichen Kreuz. Das Kreuz ist schwierig zu sehen, weil es nur noch sehr fein erhalten ist. Aber eindeutig ist hier auf das Christentum Bezug genommen worden. Dieser Ring ist hier auch erstmalig zu sehen.

Dr. Georg Eggenstein (EggensteinEXPO Dortmund)

Die Ausstellung zeigt aber auch, wie die Menschen gelebt haben. Die Forschung zeigt einen guten Einblick in das Alltagsleben der Menschen im 6. bis 8. Jahrhundert. Sie wohnen in großen Holzhäusern, stellen in Grubenhäusern Tuch an Webstühlen her, kochen im Haus mit Gefäßen aus Ton und mahlen Getreide mit Handmühlen.

Kinderspielzeug aus 6. bis 8. Jahrhundert
Die Tierfigur aus Ton (Schweinchen?) stellt vermutlich ein Kinderspielzeug dar

Ein kurzer Rückblick auf das 775: Für das Jahr 775 beschreiben die Reichannalen den Feldzug des Frankenkönigs Karl der Große gegen die Sachsen. Am Brunsberg bei Höxter kam es an der Weser zu einer entscheidenden Schlacht. Die Franken siegten, überquerten die Weser und zogen weiter nach Osten. In diesem Zusammenhang ist erstmals von den Westfalen die Rede, als einem Stamm, der zu den Sachsen gehörte. Mit den fränkischen Eroberern kamen große Veränderungen, zum Beispiel das Christentum.


Der Legende nach beschließt Karl der Große nach dem Sieg am Brunsberg, im Gebiet der Sachsen ein erstes Mönchskloster zu errichten. Diesen Wunsch setzt aber erst Karls Sohn, Ludwig der Fromme, um. Das heutige Welterbe Corvey entsteht. Ganz neu wurde ein karolingischer Schreibgriffel in Corvey gefunden.

Gerne verweise ich noch auf meinen Blogbeitrag, wo noch weitere Informationen stehen:

nrw-ist-schön.de/2025/03/09/ausstellung-von-sachsen-franken-und-dem-aufbruch-in-eine-neue-welt/

Öffnungszeiten: vom 10. Mai bis 19. Oktober täglich außer montags von 13 bis 18 Uhr (auch feiertags)

Eintritt: Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3 Euro (z. B. für Kinder ab 10 Jahren und Gruppen)

Kinder unter 10 Jahren haben freien Eintritt.

Erreichbarkeit: Direkt am Weserradweg und am Bus- und Bahnhaltepunkt, Parkplätze Brückfeld/Floßplatz (kostenlos) und Parkhaus Post/Uferstraße (gebührenpflichtig). Aber auch mit dem Zug von Dortmund über Paderborn gut zu erreichen.

Beschlag mit Darstellung des Gottes Odin
Beschlag mit Darstellung des Gottes Odin, 7. Jahrhundert, Leihgabe des LWL-Museums in der Kaiserpfalz

Veranstaltungsreihen zur Ausstellung „Schlacht am Brunsberg“ – UPDATE vom 10.05.2025

13. Mai: Lesung „Das Sachsenkloster“ mit Hubertus Grimm | 19 Uhr, Ratssaal, Eintritt frei

In dem Roman wird das Schicksal einer Familie erzählt, die in den Wirren der Sachsenkriege getrennt wird.

Die Bedeutung des ehemaligen Klosters Corvey – das 2014 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde – ist nur im Lichte seiner Entstehung zu erfassen, im Zusammenspiel von fränkischer Eroberung und sächsischem Widerstand: Christentum trifft auf germanischen Götterkult, die weltpolitischen Ansprüche Karls des Großen reiben sich am Freiheitsstreben der sächsischen Stämme auf. Autor Hubertus Grimm lässt diese Gegensätze in der Geschichte einer sächsischen Familie erlebbar werden.

Die Geschwister Brun und Brunildis sowie ihre Mutter Oda werden in den Wirren der über dreißig Jahre andauernden Sachsenkriege getrennt und vom Schicksal in ganz unterschiedliche Richtungen getrieben. Nach langer Zeit treffen sich ihre Wege in unmittelbarer Nähe ihres ursprünglichen Heimatortes am Brunsberg bei Höxter wieder. Hubertus Grimm vermittelt ein lebendiges Bild von der Eroberung Sachsens durch die Franken und deren Bestreben, die Sachsen in ihr Reich zu integrieren. In dem Buch spielen die Gründung des Klosters Corvey, aber auch die Orte Godelheim, Herstelle und Paderborn eine Rolle. Hubertus Grimm ist Bürgermeister in Beverungen. Als Autor hat er bereits mehrere Bücher geschrieben, darunter zwei historische Romane. Die Lesung beginnt um 19 Uhr im Ratssaal des Historischen Rathauses. Der Eintritt ist frei.


28. Mai: Vortrag: Die Ausstellung in der Kaiserpfalz | 19 Uhr, VHS, Eintritt frei


Am Mittwoch, 28.Mai, kann man sich beim Vortrag von Anne Karl in der Volkshochschule Höxter über die große Schwester-Ausstellung in der Kaiserpfalz Paderborn informieren. Das LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn präsentiert im Rahmen des Jubiläumsjahres „1250 Jahre Westfalen“ auf rund 1000 Quadratmetern die Ankerausstellung „775–WESTFALEN. Die Ausstellung“ auf historischem Boden. Karl der Große errichtet im Jahr 776 in Paderborn die erste Pfalz in Sachsen. Die Ausstellung zeigt die reiche und vielfältige Geschichte Westfalens von seiner rätselhaften Ersterwähnung im Jahr 775 bis zum Land Westfalen. Westfalen war im Laufe der Jahrhunderte auch Herzogtum, Königreich und preußische Provinz. Der Vortrag zeigt die vielen Gesichter Westfalens und stellt die Ankerausstellung ausführlich mit zahlreichen Bildern von Exponaten aus ganz Europa vor – einige Ausstellungsstücke kommen auch aus Höxter. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist ebenfalls frei.


25. Juni: Vortrag: Die Waffen aus der Zeit der Sachsenkriege | 19 Uhr, VHS, Eintritt frei

Die Reihe wird am 25. Juni fortgesetzt mit einem Vortrag über die Waffen aus der Zeit der Sachsenkriege von Ulrich Lehmann (LWL). In der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts fasst der Frankenkönig Karl der Große den Plan, die heutigen nordwestdeutschen Gebiete vom Rhein bis zur Elbe zu erobern und seinem Reich hinzuzufügen. Die dort lebende Bevölkerung, von den Franken allgemein als Sachsen bezeichnet, setzt sich erbittert zur Wehr, muss sich aber in einem langen Krieg schließlich geschlagen geben.

Wie sahen diese Kämpfe aus, mit welchen Waffen bekriegten sich Franken und Sachsen? Angesichts spärlicher Schriftquellen gibt vor allem die Archäologie Auskunft über diese Fragen. Dabei lassen die Funde erahnen, dass Waffen nicht immer nur reine Kampfwerkzeuge waren, sondern auch Statussymbole und mitunter sogar magisch erscheinende Gegenstände sein konnten. Der Vortrag findet statt um 19 Uhr in der Volkshochschule Höxter (Eintritt frei).


19.Juli/20.Juli: Karl der Große und die Dame von Bergkamen – Reenactment-Darsteller zu Gast in der Ausstellung im Historischen Rathaus (13 bis 18 Uhr)


Am 19. und 20.Juli wird in der Markthalle des Historischen Rathauses in Höxter noch einmal hoher Besuch erwartet: Der spätere Kaiser Karl der Große und die Dame von Bergkamen kommen in die laufende Ausstellung zur Schlacht am Brunsberg. Die Reenactment-Darsteller Markus Zwittmeier und Sally Schönekess sind frühmittelalterlich authentisch gewandet und ausstaffiert und stehen Besuchern Rede und Antwort (13 bis 18 Uhr, Eintritt: 5 Euro Erwachsene/3 Euro Kinder ab 10 Jahren).


30. Juli: Vortrag: Das frühmittelalterliche Höxter | 19 Uhr, VHS, Eintritt frei

27. August: Vortrag: Das sächsische Gräberfeld Schieder-Schwalenberg | 19 Uhr, VHS, Eintritt frei

06. September: Picknick-Konzert: Westfälische-Resonanzen | 18 Uhr, Wallanlagen, Eintritt frei

10. September: Von Karl dem Großen zur Burg Herstelle – Geschichte am Weserbogen mit Prof. Dr. Dr. Martin Hörning | 19 Uhr, Ratssaal, Eintritt frei

24. September: Vortrag: Frühe Kirchen in Ostwestfalen | 19 Uhr, VHS, Eintritt frei

Museumspädagogische Angebote im Historischen Rathaus Höxter

(Tickets unter www.huxarium-gartenparkt.de/tickets):

Kalligrafie-Kurse: Samstag, 28. Juni (14:30 Uhr)/Sonntag, 03.August (11 Uhr) / Sonntag, 10.August (11 Uhr)

Fimo-Perlen: Samstag, 24.Mai (14:30 Uhr)/Sonntag, 20.Juli (11 Uhr)/Samstag, 09.August (14:30 Uhr)

Ritter-Schild: Samstag, 07.Juni (14:30 Uhr)/ Sonntag, 27.Juli (11 Uhr)/Samstag, 20.September (14:30 Uhr)

Aufführungen Widukind-Oper auf der Weserscholle

am 23., 24., 30. und 31. August (Einlass 18 Uhr/Beginn 19.00 Uhr)

Tickets (43/33 Euro) im Ticketshop des Huxariums erhältlich

https://nrw-ist-schön.de/2025/03/05/eine-open-air-buehne-fuer-sachsen-herzog-widukind

Ausstellung zur Schlacht am Brunsberg eröffnet – Update vom 11.05.2025

Die Ausstellung „Die Schlacht am Brunsberg – Aufbruch in eine neue Zeit“ im Historischen Rathaus in Höxter ist eröffnet.

Neben Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling und Alexander Arens von der LWL-Kulturstiftung waren rund 100 Gäste zur Eröffnung gekommen.

Madita Alberding (Geschäftsführerin Huxarium Gartenpark, l.) konnte Alexander Arens, Kuratoriumsmitglied der LWL-Kulturstiftung, und Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling begrüßen. Durch die Förderung der LWL-Kulturstiftung wurde die Ausstellung erst möglich.
© Huxarium Gartenpark Höxter

Weitere Informationen auch unter:

www. huxarium-gartenpark.de